Pakistan, Himalaya
Meine Arbeit als Entwicklungshelfer im Dorf Thatta Dhiroka Ghulamka ist beendet. Wie meistens, wenn ich für den SES unterwegs war, hängte ich noch einen persönlichen Urlaub daran. Dann hatte ich schon gewisse Erfahrungen mit den Leuten und konnte mich auf die Mentalitäten einstellen. In Pakistan reizte mich das Erkunden des Himalaya. Meine Zeit aber war begrenzt. Deshalb fuhr ich mit einem einheimischen Driver den Karakorum-Highway hinauf und auch wieder zurück nach Lahore. Ich gewann dabei wiederum unvergessliche Eindrücke, aber ganz unterschiedliche zu Äthiopien.
Bei mir verfestigt sich immer mehr die Überzeugung, dass die vermögenden Länder des Nordens sich im ureigenen Interesse massiv um die armen Länder kümmern müssen. Die haben auch ein Recht darauf, an Bildung und Wohlstand teilzuhaben.
Mein Driver Achmed hat mir viel Wissenswertes über die Menschen im Himalaya mitgeteilt und fuhr sehr umsichtig auf der schwierigen Strecke.
Wäsche waschen im Indus. Die Sedimente sind das Waschmittel, und die Wäschetrommel die Wellen. Es werden mehr als 600 Kilometer bis zum Scheitelpunkt der Tour sein, dem Kunjerab-Pass in 4.693 Metern Höhe und dem Grenzübergang zwischen Pakistan und China.
Unvergessliche Eindrücke gewann ich auf dem Himalaya-Highway. Lasst euch auch begeistern
Die Gegend wird immer spektakulärer. Das Hochgebirge kommt ins Blickfeld
Jetzt sehen wir in der Ferne bereits die schneebedeckten sieben- und Achttausender. Ich würde gerne zum Basislager des Nanga-Parbat fahren, doch das wäre mit dem Auto nicht möglich, sagte Achmed. Ich hätte gerne gesehen, von wo so viele Bergsteiger aufgebrochen sind. Nicht wenige davon haben den Aufstieg nicht geschafft. Ich musste mich leider fügen. Deshalb: Weiter in Richtung des Kunjerab-Pass. Zunächst aber eine Übernachtung im Flashmann-Hotel.
Dieser Mann vom Stamm der Hunza bewacht die von den vor vielen Jahrhunderten von China und der Mongolei durchreisenden Händlern eingemeißelten und bis heute kaum entzifferten Inschriften auf den Felsen.
Noch weitgehend unbekannte Schriftzeichen, die hier hinterlassen worden sind.
Wir haben noch lange nicht den Scheitelpunkt der Tour erreicht. Es geht immer weiter in die Berge, oft hoch am Abhang über dem Indus und Hunza.
Am gegenüberliegenden Hang, mit bloßem Auge kaum zu erkennen, sind die Mulipfade, die benutzt wurden, als es den Highway noch nicht gab. Ich habe den Pfad, der in die Hänge geschlagen wurde und über aufgeschichtete Wälle führte, zum Erkennen rot markiert. Ich hoffe, das vermittelt einen Eindruck, wie lebensfeindlich die Gebirgspfade waren und welche Mühen die Händler auf sich nahmen, um Geschäfte zu machen. Auf diese Weise kamen heiß begehrte Waren wie Porzellan und Gewürze in die westlich gelegenen Länder. Damals waren die Gefahren noch sehr viel größer, in die Tiefe zu stürzen.